Leicht selber zusammengeklebt aus Malerfolie aus dem Baumarkt, sind die Solarballons. Fliegen lassen kann man die an Tagen mit Windstille und viel Sonnenschein. Die Vorbereitungen sollte man spätestens einen Tag vorher angehen.
Eine Malerfolie gibts schon in einer Größe von 5 x 6 (??) Metern. Sie ist nicht dicker als 7 µm – reißt also sehr schnell. Wie geht man vor:
- Eine saubere Fläche schaffen (Garage kehren, Windgeschützt)
- Folie auslegen und auf die Hälfte zusammenlegen (dann hat man 2,5 x 3 Meter).
- Auf drei Seiten muss nun geklebt werden. Es hat sich normaler Tesa-Film bewährt.
- Man faltet dabei die übereinanderliegenden Bahnen um einen Zentimenter um und klebt in voller Länge Streifen für Streifen zu. Klingt einfacht, ist es aber nicht.
- eine der 2,5 Meter Seiten erklärt man für die untere Seite des Ballons und lässt ein 5 cm breites Loch offen, dessen Rand man mit einem dünnen Draht stabilisiert. Da wird später auch das Seil zur Sonde dran geknotet. Das Loch muss offen bleiben um einen Druckausgleich in der Höhe zu gewährleisten.
- Ist alles geklebt und Stück für Stück durch leichtes Ruckeln an den Nähten geprüft ob alles erwischt wurde, dann gehts ans Aufblasen .
- Wir blasen Luft in die Hülle – weiter im geschlossenen Raum ohne Luftzug. Dazu nehme ich einen kleinen Ventilator, oder Blasebalg, oder ein Teil um Luftmengen in Campingliegen zu pumpen. Ungeeignet sind Reifendruckerzeuger. Die machen nur Druck aber keine Menge.
- Ist die Hülle gut gefüllt, dann legt man was auf die Einfüllöffnung und schaut rundum ob man kleine Löcher findet. Sollten welche entstanden sein (das geht sehr schnell) einfach einen kurzen Streifen Tesafilm drauf legen und etwas andrücken – reicht.
- Am nächsten Tag nun schauen ob die Hülle noch gut gefüllt ist. Ein bischen geht immer verloren. Ist das der Fall, dann muss die Luft komplett wieder raus. Also Öffnung frei machen und wieder ein paar Stunden liegen lassen. Der wird wieder komplett flach.
- Damit die Sonne richtig wärme in der Tüte entwickeln kann, wird er nun geschwärzt. Dazu hat sich aus Erfahrung NUR bewährt einen Esslöffel AKTIVKOHLE ins Innere zu verbringen – Aufpassen beim Einfüllen. Klamotten und Händeschutz tragen.
- Jetzt brauchts eine Hilfsperson. Die beiden stehen sich gegenüber und fassen die Tüte an den Ecken an. Vorsichtiges heben und senken der Arme bringt die Kohle dazu sich innen zu verteilen. Nach etwas schütteln ist die Hülle dunkelgrau. Der Rest der Kohle kann wieder vorsichtig aus der Öffnung herausbefördert werden oder fliegt sonst beim Aufstieb heraus. Auf das unnötige Gewicht kann man vorher verzichten.
- Der große Tag kommt. Vormittags an Sommertagen ist ein guter Zeitpunkt um den Tag ausnutzen zu können. Es ist absolut Windstille und der Föhn aus dem Bad liegt bereit. Mit ihm befüllen wir nun die Hülle mit vorgewärmter Luft. Die Finger im Luftstrom zu halten verhindert das Schmelzen der dünnen Folie.
- Schon im Raum hebt der Ballon ab. Nun gut aufpassen, dass er sich keine neuen Löcher holt. Vorsichtig mit zwei Leuten raustragen und in die Sonne halten. Man hat nun genug Zeit die Sonde bereit zu machen, erste Signale zu prüfen und die paar Meter Schnur am Einfüllstutzen des Ballons anzuknoten.
- Der Ballon zieht immer mehr an der Schnur – bis zum Start dauert es trotzdem noch ca. 15-30 Minuten. Irgendwann merkt man richtigen Zug und probiert mal ob er mit Sonde dran auch schon abhebt. Er steigt mit 20 bis 30 cm pro Sekunde. Dann ab in die Luft und dran denken vorher den Fotoapparat oder die Videokamera bereit zu machen.
Allgemeines zu diesem Ballontyp:
- sie sind günstig, einfach zu bauen (1 Rolle Tesafilm + eine Malerfolie), Aktivkohle gibts in DM oder Online.
- Trotz offenem Ende wegen Druckausgleich fliegen die Teile mit einem Gewicht von ca. 20 g bis in Höhen von 17-20 km – ja heftig – war auch überrascht.
- Ich habe bereits einige losgeschickt. Sie fliegen gleichmäßig auf gleicher Höhe bis kurz vor Sonnenuntergang. Dann segeln sie mit 2-3 Metern pro Sekunden zur Erde. Nach Sonnenuntergang wird es bei Nutzung einer AA Batterie jedoch schnell kalt und die Spannung bricht zusammen. Ein Abstieg bis zum Boden ist daher selten zu verfolgen, aber möglich. Wenn es Nahe des Bodens wärmer wird und die Batterie noch gut gefüllt ist, kann es vorkommen, dass sie wieder anfängt zu senden. Also nicht aufgeben!