Egal welche Hardware ihr in die Luft bringen wollt und welchen Ballon ihr einsetzt, den richtigen Auftrieb einzustellen ist eine Kunst, die einige Versuche erfordert. Ihr müsst mit Fehlschlägen rechnen. Das bedeutet: zuwenig Auftrieb – Ballon kommt nicht hoch genug und landet viel früher als gehofft. Zuviel Auftrieb – Der Ballon steigt recht flott, kommt auch schnell in die Höhe, platzt dann aber, weil die Hülle nicht für die Höhe vorgesehen ist.
Ein paar Erfahrungswerte, die man im Laufe der Zeit so sammelt, will ich hier mal zusammenstellen. Da sie sehr stark von der Ballonhülle abhängig sind, ist hier von euch zu hinterfragen: Wie hoch will ich eigentlich?
Die Ballon-Typen habe ich euch hier beschrieben:
Da habe ich keine Erfahrung mit. Fest steht, sie sind nicht allzu groß, können daher nicht viel Gewicht aufnehmen. Sie werden eher zu zweit oder dritt gebündelt. Der Auftrieb darf nur unter 10g justiert werden, da sie durch ihr Material kaum dehnbar sind und bei Überdruck innen Platzen wenn eine Höhe erreicht ist. Da muss man eher mal jemand fragen, der das schon einmal gemacht hat.
Mit kleinen Partyballons aus diesem dehnbaren Material habe ich begonnen. Sie gibt es in verschiedenen Größen – mal in Zoll angegeben, mal in Zentimetern. Ich habe mich hier mit 32″ Hüllen eingedeckt, die dann ca. 90-100 cm Durchmesser bekommen am Boden. Sie gehen in der Regel bei 11 bis 13 km Höhe kaputt. Es kommt auf die Materialqualität an. Mit einem Gewicht der Nutzlast von ca. 50g war es immer eine gute Wahl hier nicht mehr Helium einzufüllen um 9 Gramm zusätzlich tragen zu können. Mit diesem Auftrieb blieb die Sonde stabil auf seiner Höhe und flog davon. Man sagt Kautschuk nach, dass es das Helium nur ca. 3-5 Tage halten kann. Danach verflüchtigt sich das Gas durch die Hülle und der Ballon sinkt langsam. Auch die Temperaturen tags und nachts setzen der Hülle stark zu. Nicht selten platzen die Hüllen dann auch nach der zweiten oder dritten Nacht. Die Hüllen sind nicht durchsichtig, was zusätzlich zu Temperaturschwankungen bei voller Sonneneinstrahlung führt. Ballons dieses Materials sinken nachts um einige Kilometer um dann wieder zu steigen.
Plastikfolie (BoBo’s, Yokohama und billige aus China)
Fangen wir mit den Billighüllen des Typs BoBo-China an.
Solche Hüllen sind in der Regel durchsichtig – beworben mit dem Begriff „Kristallklar“. Sie sind ebenfalls dehnbar, jedoch durch ihr festes Material nicht so stark wie ihre Freunde aus Kautschuk. Man bekommt einfache klare Hüllen aus dem China-Versand, aber Achtung: mit allen Tücken der chinesischen Lieferanten – nehmen es mit der Produktbeschreibung nicht allzu ernst.
Ein Testkauf mit 5 Stück 32″ für wenige Euros zeigte schnell, dass sie von der Qualität schlechter waren. Die Hülle ist dünner. Die Höhe herauszubekommen in der sie nicht platzen hat mich 3 Flüge gekostet. Man konnte diesen Typ bis 6500 m Höhe bringen, auch 7000 m hat einer mal geschafft, aber über 7500 Metern hat es keiner überlebt. Der Auftrieb war optimal mit 10g für 6500 Meter Höhe.
BoBo’s aus Polen (Ballon-Imperium) sind besser
Und sie sind teurer. Das Stück erwirbt man für nicht unter 3,50 Euro + Versand. Diese Hülle wird von mir aktuell bevorzugt. Richtig befüllt, hat ein Ballon vor kurzem sogar 16 Tage gehalten auf 7-8 km Höhe. Damit lässt sich etwas anfangen. Allerdings auch hier gibt es Qualitätsschwankungen. Auch unachtsame Behandlung dankt er mit vorzeitigen Löchern und kurzen Flügen. Ab welcher Höhe er platzt ist unterschiedlich. Wir haben schon 12 km gesehen, aber das ist eher selten. Eine gute Reisehöhe ist mit 8-9 km erreicht. Da das Material der Hülle dicker ist, muss man auch etwas mehr Auftrieb mitgeben. Für 7-8 km werden 13 g benötigt, bei 14 Gramm Auftrieb sind es schon 8-9 km. Also bitte sehr genau sein, bei der Justierung. Tipps dazu gebe ich an anderer Stelle.
Yokohama Ballons aus Japan
Diese handgefertigten Hüllen sehen billig aus, sind sie aber überhaupt nicht. Da legt man mal 20 Euros hin für einen und der Versand schlägt nochmal kräftigst ins Gewicht. Dafür sind diese Hüllen wirklich sehr gute Qualität. Befüllt man sie statt mit Helium dann mit Wasserstoff, kann es Jahre dauern und etliche Erdumrundungen einbringen bevor mit ihnen etwas passiert. Die Profis, bei denen es dann preislich nicht drauf ankommt, fliegen nur mit Yokohama Ballons.