Auftrieb ausmessen

Den richtigen Auftrieb einzustellen, ist eine Kunst. Das war meine Erkenntnis, nach dem Umgang mit unterschiedlichen Ballons und Frachtgewichten (Payload).

Für jede Hülle gibt es andere Werte. Aber genau diesen Wert auch am Ballon einzustellen, ist für den Erfolg der Mission von essentieller Wichtigkeit.  Ein Gramm zuviel Auftrieb sind schon um die 1000 Meter mehr Höhe. Verträgt dies die Hülle nicht, macht es Peng und er platzt.

Auch ich habe dazu gelernt. Für Starts mit RS41 Sonden nutze ich eine andere Methode als bei den Vorbereitungen bei einem WSPR-Sender.

Methode 1

Für den Start vorbereitet ist die RS41. Alles was mitfliegen soll, ist an ihr schon befestigt. Ich klemme sie mit einem dieser Tütenclips am Einfüllstutzen fest und versuche den Ballon durch mehrere Versuche des Nachfüllens oder Ablassens von Gas in der Schwebe zu halten. 

Durch Kombinieren der Clipse kann der Auftrieb genau ausgemessen werden.

Mit einer Briefwage wurden die Clipse vorher ausgewogen und beschriftet.

Schwebt der Ballon beim Wunschauftrieb genau in der Luft, können die Sonde und Gewichte wieder abgenommen werden. Der Ballon kann nun verschlossen werden. Das zusätzliche Gewicht der abgeschnittenen Kabelbinder und der kurzen Schnur zum Zubinden kann mit 0,5 Gramm im Kopf dazugerechnet werden. Dieses Gewicht reduziert den Auftrieb ein wenig.  

Methode 2

Bei einem WSPR-Sender hat man die Antennen und eine längere Schnur zum Ballon. Das alles zum Austarieren des Auftriebs immer wieder an den Ballon zu machen um die Gas-Menge richtig einzustellen, ist sehr mühsam. Zusätzlich sind die Antennen auf Papprollen aufgewickelt, die später nicht mitfliegen, aber ein Eigengewicht haben. Da bleibt also nichts anderes übrig, alls alle Objekte einzeln zu wiegen und zu addieren. Die Papprollen vorher wiegen ohne Antennendraht und ihr Eigengewicht wieder abziehen, dann wieder den Auftrieb addieren. Mit diesem Gewicht wird nun eine Plastikflasche mit Wasser befüllt und mit einem Clips an den Ballon gehängt bis er schwebt. Sozusagen hänge ich ein Ersatzgewicht dran.

Die Berechnung hier mal in einem Beispiel:

  • Gewicht der fertigen Sonde mit Solarzellen (ohne Antennen)
  • Papprolle mit aufgewickeltem Antennendraht bzw. Leine mit Antennendraht
  • Eigengewicht der Papprollen wieder abziehen (Übrig bleibt das Gewicht der Drähte und Schnur)
  • Kabelbinder und Schnur zum Verschließen addieren. Denkt dran, dass die Kabelbinder abgeschnitten werden. Da das schwierig ist zu messen, hier meine Empfehlung: 0,5 Gramm dafür einzusetzen.
  • Auftrieb addieren:  z.B. 13 Gramm

Die Flasche wird dann Tropfen für Tropfen mit kurzer Schnur, Flaschendeckel und einem Tütenclips zusammen auf das Summengewicht gebracht. Unser Ersatzgewicht ist fertig.

Eine Wage, die Nachkommastellen im Grammbereich anzeigt, ist hier unerlässlich. Auf Empfehlung hin, habe ich mir diese hier gekauft

 

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Durch das Eigengewicht der Flasche wird nur wenig Wasser benötigt um ca. 40 Gramm zustande zu bringen. Der Clips wiegt 6 Gramm